Der Buchstabe „M“ in der englischen Abkürzung „MDG“ („Millennium Develpoment Goals“) für die Millenniumsziele stehe daher für ihn nur für die „Minimalziele“, die erreicht werden müssten, so Rodriguez Maradiaga. Er forderte die Regierungen auf, insbesondere im Bereich Umweltverträglichkeit über die Millenniumsziele hinaus aktiv zu werden.
Rodriguez Maradiaga rief die Industriestaaten dazu auf, sich zu ihren Millenniums-Verpflichtungen zu bekennen, „um eine Katastrophe zu vermeiden“. Im Umweltbereich hatte sich die internationale Gemeinschaft im Jahr 2000 dazu bekannt, gemessen am Jahr 1990 den Ausstoß von Treibhausgasen (vor allem Kohlendioxid) bis 2020 um 25 bis 40 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent zu senken.
Wenn es nicht gelinge, die Millenniumsziele zu erreichen, dann habe das nicht mit einem Mangel an Finanzmitteln oder Fehlern in der Entwicklungszusammenarbeit, den Mechanismen des Schuldenerlasses oder der Errichtung eines gerechteren Welthandelssystems zu tun. Vor allem gehe es um einen akuten Mangel an Vorstellungskraft, kritisierte der Kardinal in New York. Man sollte aufhören, die Erde in eine „Dritte Welt“ und eine „Erste Welt“ einzuteilen. „Wir leben in einer Welt, in der wir alle Verantwortung für die Ärmsten haben“