Dienstag, 29. Dezember 2009

Zuwanderung als Chance

Anreize statt Druck
Dass Neuzuwanderer - also auch Familiennachzug - schon vor der Einreise Deutsch lernen müssen, ist für Perchinig nicht praktikabel. Andere Länder hätten das deklariert als Abschreckungsmaßnahme eingeführt. Tatsächlich habe der Entwurf für den Aktionsplan einen Drall in diese Richtung, so Bernhard Perchinig. Der Plan lese sich sehr negativ, "Migration als Problem" stehe im Vordergrund. Sehr selten werde Integration als Potenzial gesehen, und das sei gerade in Integrationsfragen nicht zielführend. Denn grundsätzlich sei es problematisch, Lernen mit Druck zu verbinden. Statt dessen schlägt er ein Anreizsystem vor: Das aktuelle Niveau sollte beibehalten werden, aber Personen mit einem höheren Niveau könnten früher eingebürgert werden.

Zuwanderung als Investition
So halten es etwa die Kanadier und fahren gut damit. Dort werde auch mehr in Zuwanderer investiert. Aber auch im europäischen Vergleich hinke Österreich nach. Bernhard Perchinig verweist auf eine Studie, wonach die Förderung von Zuwanderer-Kindern in Frankreich und Belgien dreimal so hoch ist wie bei uns. Die Idee sei dabei nicht die Sozialhilfe, sondern dass es gut investiertes Geld sei. "Wenn ich jetzt in die Bildung von Kindern investiere, bekomme ich mehr heraus. Und das ist ja auch die Generation, die in zwanzig, dreißig Jahren darauf achten wird, dass das Werkl hier rennt."

Gemeinden und Länder schon weiter
Der Integrationsexperte sieht in Österreich überhaupt eine paradoxe Situation. Der Bund, der den unteren Ebenen sagen will, wo es in Sachen Integration lang geht, stehe "quasi daneben", sagt Perchinig. Denn die Alltagsarbeit finde auf der Kommunalebene statt, wo man Programme entwickelt habe, die weiter seien als die Papiere aus dem Innenministerium. Perchinig nennt Oberösterreich, Niederösterreich und Vorarlberg, auch Wien habe gute Ansätze in der Integrationspolitik.

Wirtschaft weiter als Bundespolitik
Man müsse einfach die richtigen Fragen stellen wie etwa nach dem Sprachpotenzial, das man heben müsse. Schließlich sei es für den Einzelnen, aber auch für die Wirtschaft relevant. Und auch da hätten Wirtschaftskammer oder Industriellenvereinigung "einen weiteren Blick als der Bund".

Eigenes Amt statt Innenministerium
Dass der Blick des Bundes zu eng ist, liege in erster Linie daran, dass das Innenministerium für Integration zuständig sei und alles unter dem Aspekt der Sicherheit sehe, so Perchinig. Die deutsche Bundesregierung habe das erkannt und das Bundesamt für Migration geschaffen - mit guten Ergebnissen.

Freitag, 25. Dezember 2009

Tafel am Judenplatz

http://www.uni-salzburg.at/pls/portal/docs/1/551234.PDF

Samstag, 19. Dezember 2009

Bin ich denn ein Jude ?

• Ein Zehntel der Deutschen hat jüdische Wurzeln.

Um die Abstammung eines Menschen zu klären, müssen die väterlichen und die mütterlichen Linien analysiert werden, was mittels einer Speichelprobe wie bei einem Vaterschaftstest möglich ist.

Bei der Erforschung der väterlichen Linien der Deutschen kam heraus: 45 Prozent gehören zur Haplogruppe – dieser Begriff bezeichnet in der Expertensprache einen großen Ast des menschlichen Stammbaums – R1b, die ursprünglich aus Sibirien stammt. Sie ist die größte in Europa. 25 Prozent entstammen der Haplogruppe 1, Skythen und Wikinger. Sie ist etwa 20 000 Jahre alt und wanderte vom Norden in den Süden, wird auch „Wikingerstamm“ genannt.

15 Prozent der Deutschen gehören zur Haplogruppe R1a, die Wikinger und Slawen umfasst. Sie ist vor 30 000 Jahren in Nordasien entstanden und heute vor allem in England und Osteuropa verbreitet. „Hebräischer Stamm“ heißt die Haplogruppe J, da ihr 40 Prozent aller Juden angehört. In Deutschland ist sie mit zehn Prozent vertreten. Die Haplogruppe E3b mit nur fünf Prozent Anteil an der deutschen Bevölkerung hat phönizische Wurzeln

Ashkenazim

Aschkenasim (deutsch Aschkenasen) ist die Selbstbenennung der West- und Ostjuden, die eine gemeinsame religiöse Tradition und Kultur verbindet.

Die Levi, genannt nach ihrem Stammvater, sind einer der zwölf Stämme Israels, die von den Söhnen Jakobs abstammen.

Cohen ist der biblische Name der Priesterkaste im Judentum.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Cantata 61

http://www.youtube.com/watch?v=Y_wSX_eOVvA&feature=related

Samstag, 12. Dezember 2009

Mitgift

Paraphernalia (Singular Paraphernalium) ist abgeleitet vom Griechischen parapherna, welches sich aus den Wörtern para, neben und pherna, Mitgift zusammensetzt. Mit Paraphernalien bezeichnete man das persönliche Eigentum der Braut, welches neben der Mitgift in die Verwaltung des Ehemannes übergeht, ebenso wurde der Begriff für Grabbeigaben verwendet.

Steindl-Rast

http://www.gratefulness.org/t/abc.htm

Bhagvatam

Thinking always of his desire to see the Lord's illusory energy, the sage remained in his āśrama, meditating constantly upon the Lord within fire, the sun, the moon, water, the earth, air, lightning and his own heart and worshiping Him with paraphernalia conceived in his mind. But sometimes, overwhelmed by waves of love for the Lord, Mārkaṇḍeya would forget to perform his regular worship

simply a question

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,

es ist mir ein Anliegen, nicht nur die Ängste vor Migranten zu schüren, sondern die Chancen von immigrierenden Talenten zu nützen.

1. Die IKG erarbeitet soeben ein Einwanderungsmodell für Juden
Die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) möchte in den kommenden Jahren gezielt jüdische Mitbürger aus dem Ausland nach Österreich holen. 500 bis 1.000 Juden im Jahr will IKG-Präsident Ariel Muzicant integrieren.

Muzicant will die Kultusgemeinde wachsen lassen. Derzeit 7.000 Mitglieder
"Wenn sich die Krise etwas beruhigt hat und wir wieder normales Wachstum haben, wird die Kultusgemeinde den Versuch starten, eine kontrollierte Zuwanderung zu ermöglich", sagte Muzicant.

Muzicant geht davon aus, dass die Zahl der Juden in Österreich in den vergangenen 20 Jahren um etwa 5.000 sank, während die Zahl der in der IKG registrierten Juden in der Kultusgemeinde um etwa 1.500 zugenommen hat.

In Arbeitsprozess rasch integrieren
"Wir überlegen uns Modelle, wie wir Menschen nach Österreich bringen, die leicht in die Gesellschaft und vor allem in die Wirtschaft integrierbar sind", so Muzicant weiter. "Also Leute, die schon nach einer relativ kurzen Frist auch in der Lage sind, sich zu erhalten, sprich, zu arbeiten und sich in den Arbeitsprozess einzugliedern."

Quelle : wien.orf.at

2.BM Häupl sichert die größten Talente für Wien mittels des www.jewish-welcome.at

3.Wen können Sie mir in O. Ö. als Kontaktpunkt empfehlen , den die Errichtung einer ähnliche Servicestelle interessieren könnte ?

Montag, 7. Dezember 2009

Jüdisches Linz - Verena Wagner

Band 1 beschreibt die geschichtliche Entwicklung der isrealitischen Kultusgemeinde in Linz und ihrer Institutionen bis zur Auflösung durch das NS-Regime. In der "Patenstadt des Führers" war man bestrebt, möglichst rasch alle Juden zu vertreiben. Band 2 erzählt die Geschichte jüdischer Familien in Linz: Ärzte, Kaufleute, Architekten, Rechtsanwälte, Zuckerwarenfabrikanten ... Mehr als ein Drittel der Linzer Juden und Jüdinnen überlebte die Zeit des NS-Regimes nicht.

Fam. Weintraub - Linz

As a grandchild of Holocaust Survivors, I find that I am constantly learning about the past of my family, most of whom I was robbed of the right to ever meet, by the Nazis. Both my Paternal Grandmother and Grandfather lost almost all of their family in the Holocaust. My Grandmother and Grandfather were witnesses to the greatest atrocity in history, as well as having witnessed the murder of members of their own family and friends.

However, their resilience of spirit allowed to them to move on from their horrible past, to become well-respected members of the Canadian and Jewish communities, and to continue the legacy of the Jewish people by having 3 children, 7 grandchildren, and so
far, 2 great-grandchildren.

Sadly, my Grandfather, a Partisan fighter during the Holocaust, passed away over 15 years ago. He was always hailed as a hero in my family. Much of the history that he witnessed, passed with him, as it has with so many other Survivors of the Holocaust. But, I continue my quest to learn more of my family history, in pieces, one of which was revealed to me recently.

In 2008, I began working at the Canadian Society for Yad Vashem, and was honoured to attend the plenary meeting of the International Task Force on Holocaust Education, Remembrance and Research, as a Non-Government representative. The Plenary meeting was to take place in Linz.

Prior to leaving on the trip, I spoke with my Grandmother, and was shocked to learn that her, my grandfather and my father had spent over 2 years living in the DP camps outside of Linz.

As I was now traveling to the location where my grandparents and my father (who was born in 1946 in Czechoslovakia while my grandparents were attempting to leave Europe), I felt compelled to learn the history of the town, and see if anything was left of the DP camp where my family had spent 2 years living.

My grandparents, and infant father, arrived in Linz in 1946. They stayed for a year the run-down barracks of Wegscheid, just outside of Linz. After that, they were moved to apartments in the suburbs of Linz called Bindermichl, where they lived for almost 2 years while waiting for their Canadian immigration papers.

My family was able to leave Austria in 1948, making the long and difficult journey to Montreal, eventually settling in Toronto, Canada, where we have resided ever since.

I must admit my mixed feelings for the city of Linz. On one hand, the city was a refuge for my family, and thousands others, when they had nothing left, and no where to go. They were able to finally be free, and re-build their lives and their families.

However, had it not been for the Holocaust, they would have been living quietly and peacefully in their homes in Lithuania, with their families. Instead, they were run-down apartments and barracks. Thus, I am conflicted as to whether or not housing and feeding the fraction of remaining Jews after the Holocaust is enough to make up for Austria’s role in the war, and the killing of the 6 million Jews, including hundreds of my family members.

Over 60 years later, on my visit to Linz, which included a visit to the former concentration camp, Mauthausen, I can still see the hatred that the Austrians felt for the Jewish people. I saw teenagers walking through the camp, after having just seen the gas chambers, pull out their cell phones, to text their friends, having no regard at all for what they had just seen. There was no remorse, no feeling and hardly even a second of reflection. It was merely a history lesson to them, with no faces, families, or true people attached to the message. Reminiscent of what I would have expected the behavior was like of the Austrian and German teenagers of the 1940s, they left laughing and giggling, showing no regard at all for what they had witnessed.

On my trip, I also visited Mauthausen’s former satellite camp, Gusen. I was horrified to learn that the camp had been completely been bulldozed by the Austrians right after World War II, so that the land could be sold to families to create a quiet suburb of Linz. There was no consideration given to the fact that the town had been a killing ground, with a crematorium in the middle. Even more frightening is the fact that the Austrian Government still refuses to open up some of the remaining sites of the Gusen camp. Despite repeated requests to have it opened, it is sealed up, a true testament to the fact that Austria is still unable to take full responsibility for its role in the Holocaust.

Unfortunately, racism, hatred and anti-semitism all still exist in this world. The lessons of the Holocaust have not been fully disseminated, and when they are, they go largely ignored. Each day there are more and more incidents of violence against Israel and the Jewish people.

Although I have mixed feelings towards the city of Linz, my grandmother who lived through the horrors of the Holocaust, does not. She has happy memories of the time they spent in Linz, as it was the first time in years that she felt free. She remembers raising her son. She remembers being able to go and get supplies and food, and not having to worry about where their next meal would come from. She remembers being optimistic about their future. And, she speaks about meeting life-long friends at Bindermichl.

Sadly, though, the human witnesses to the Holocaust, and its aftermath, are dwindling. With them, much of the history and facts will be lost, as well. Therefore, it is imperative that the City of Linz, as well as the rest of Europe, continue to permanently mark those sites where the atrocities of the Nazis were committed. All sites relating to the Holocaust, including those that may not have seemed significant to others like the DP camps, need to be marked, visited, and used as teaching tools, in order to prevent such an atrocity from being committed again to ANY nation.
Gillian Weintraub is a third generation Holocaust survivor. She graduated from Law School in 1996. She currently is the Events Director of the Canadian Society for Yad Vashem and dedicates herself to Holocaust commemoration and education.

Helga Donath - linz

Um 1900 gab es in Linz etwa 600 Juden, 1923 waren es 1000 und 1938 wieder 600. Derzeit leben in Oberösterreich 45 Juden und Jüdinnen, niemand mehr von ihnen war vor 1938 Linzer, sagt die evangelische Religionslehrerin und Buchautorin („Jüdisches Leben in Linz“) Mag. Verena Wagner. Aus einer Schulausstellung sind in der Folge sieben Jahre Arbeit geworden, ein zweibändiges Werk ist entstanden: Wagner hat viele ehemals Linzer jüdische Familien kontaktiert – mit klingenden Namen: Bloch (Arzt von Hitlers Mutter), Kafka, Rubinstein . . .

Zunächst hat sich im Leben von Helga Donath (Bild 3. von links), damals 17 Jahre alt, nichts verändert, als am 12. März Hitler in Österreich einmarschierte. Für viele österreichische Juden begann mit dem „Anschluss“ aber ein schwerer Leidensweg. Und – so beschreibt es die Buchautorin Mag. Verena Wagner in ihrem am 11. März präsentierten Werk „Jüdisches Leben in Linz“ – für viele von ihnen wich schlagartig die Hoffnung auf bessere Zeiten der Angst, der Willkür ausgeliefert zu sein. Für Helga Donath traf dies vorerst nicht zu. Sie wusste nicht, dass ihr Vater, der als Zahnarzt in Ried/I. wirkte, Jude war.

Mitschülerinnen haben sie mitgenommen. Helga Donath, verheiratete Hallas, kam nach dem Besuch der Unterstufe des Gymnasiums Ried 1936/1937 nach Linz in die Frauenoberschule in der Körnerstraße. Helga Hallas erzählte Verena Wagner, die für die Arbeit am Buch mit vielen ehemaligen Linzer Juden in aller Welt Kontakt aufgenommen hat, dass sie mit sechs anderen Mädchen in einem Pensionat lebte. An diese Zeit hat Helga Hallas Erinnerungen an gute Freundschaften. „Also, die Mitschülerinnen haben mich mitgenommen, wenn sie marschiert sind auf der Landstraße“, erzählte die 2007 in einem Seniorenheim in Ried verstorbene Helga Hallas. „Schon als Illegale haben sie mich mitgenommen und haben mir so ein winzigkleines Hakenkreuz gegeben, was man ins Revers gesteckt hat, das man nicht gesehen hat, fast. Und da haben sie mich mitgenommen, sie haben mir überhaupt nichts merken lassen, und ich habe es am längsten nicht gewusst, dass ich eigentlich Halbjüdin bin ...“ Helga Donath ging sogar zum Hotel an der Donau mit, wo Hitler übernachtet hat, und hat mitgejubelt. Erst als ihr Vater gesagt hat, sie könne sich nicht begeistern, das sei nicht für sie gemacht, erfuhr sie von ihm, dass er vor seinem Übertritt zum Katholizismus Jude gewesen war. Die Freundinnen blieben ihrer Schulkollegin treu. Ja, sie haben es sogar früher als sie gewusst.

Entrechtet, enteignet, deportiert. Das Leben für Helga Donath wurde dennoch schwierig, wie für alle Juden. Helga Donath musste die Schule verlassen, arbeitete als Haushaltshilfe. Ihr Vater verlor die Zahnarztpraxis. 1939 wurde die Ehe ihrer Eltern geschieden, wozu der Vater geraten hatte, damit die Frau einen „arischen Mann“ heiraten konnte und so die Kinder besser geschützt seien. Helga Donath wandte sich 1939 an die Reichskanzlei, um zu bitten, dass das kleine Vermögen ihres Vaters ihr zur Gänze für die Ausbildung als Säuglingsschwester gewährt werde. Es blieb erfolglos trotz Hinweisen auf Verdienste des Vaters im Ersten Wekltkrieg. Der Vater wurde enteignet, ein arischer Zahnarzt übernahm die Praxis. Der Vater blieb lange von einer Deportation verschont. Aber der Nachfolger von Donaths Zahnarztpraxis forcierte Anfang 1944 Donaths Deportation. Donath kam nach Theresienstadt. Er überlebte und kehrte im Juni 1945 nach Ried zurück. Der „Ariseur“ musste die Praxis zurückgeben. Donath starb 1953.

Das Gesetz ist gegen Sie! Helga Donath besuchte eine landwirtschaftliche Schule. Dann kaufte sie eine kleine Landwirtschaft bei Waizenkirchen, die sie aber nach einem Jahr wieder abgeben musste. Man sagte ihr: „Das Gesetz ist gegen Sie!“ Sie arbeitete daraufhin als Köchin. Nach dem Krieg half sie dem Vater in der Praxis. Die guten Freundschaften aus der Schul- und Pensionatszeit, selbst seitens der damals deutschnational eingestellten Mädchen, blieben aber bis ins Alter erhalten.

Lückenschluss mit großer Sorgfalt. Verena Wagner interessiert sich seit Langem für das Judentum. Sie kaufte gerne Bücher zu diesem Thema und fand es immer schade, dass es zu Linz keine entsprechende schriftliche Aufarbeitung des Judentums und dessen Verfolgung gab. Diese Lücke hat sie jetzt mit großer Akribie geschlossen

Kraus & Schober - Linz

Im Zuge des „Anschluss“ hatte man in Linz bereits am 12. und 13. März 1938 mit Aktionen gegen "jüdische Geschäfte" begonnen. SA-Männer nahmen vor dem Warenhaus Aufstellung und warnten vor den jüdischen Besitzern. Bei Kraus & Schober wurden "sämtliche jüdische Chefs ausgeschaltet" - so das SA-Organ "Arbeitersturm" - und der Betrieb bald als "national¬¬¬-sozialistische Betriebsgemeinschaft" weitergeführt. Das Kaufhaus wurde in weiterer Folge als offene Handels¬gesellschaft mit nationalsozialistischen Angestellten des Unternehmens als Gesellschaftern "arisiert". In Wirklichkeit war laut Gerichts¬erkenntnis Folgendes geschehen: "Die Gesellschafter der neu gegründeten Gesellschaft waren nur dem Namen nach Inhaber des Unternehmens. Tatsächlich war über das gesamte Vermögen und den größten Teil der Erträgnisse die NSDAP verfügungs¬berechtigt". Diese Form der "Arisierung" war untypisch. Meist waren die "Ariseure" nichtjüdische Privatpersonen aus der Wirtschaft oder aus dem Dunstkreis der Nationalsozialisten, die ihr persönliches Vermögen vermehrten. Bei Kauf- und Warenhäusern wurden in manchen Fällen jedoch atypische Entscheidungen getroffen. Das florierende Salzburger Warenhaus S. L. Schwarz beispielsweise, wurde, da dies dem Wunsch der Konkurrenz entsprach, in der bestehenden Form aufgelöst.